MIKROBIOLOGIE

Bakteriologie, Probeentnahme

  • Probenentnahme möglichst vor einer Antibiotikatherapie vornehmen, bzw. bei Therapiekontrollen geeigneten zeitlichen Abstand zur Antibiotikagabe einhalten. Achtung: Topische Anästhetika sind antimikrobiell! Die Probeentnahme aus Sektionsmaterial muss unverzüglich post mortem durchgeführt werden.
  • Entnahme am Übergang von krankem zu gesundem Gewebe (besonders wichtig bei eitrigen Veränderungen, Otitiden und Abszessen) – im Eiter sind meist keine Bakterien mehr, die sich anzüchten lassen.
  • Tupfer mit Transportmedium verwenden. Bei produktiven Prozessen, bei denen die Materialmenge ein Austrocknen ausschliesst oder bei wenig empfindlichen Zielkeimen, empfiehlt sich jedoch die Anwendung von trockenen Tupfern.
Urin
Möglichst Katheter- oder Zystozenteseurin verwenden. Bei Spontanurin besteht Kontaminationsgefahr durch Keime der Körperoberfläche und der Umwelt.
Bei Verdacht auf spezielle Erreger ist es sinnvoll, vorab im Labor anzufragen, welches Medium geeignet ist.


Abort-Material
Möglichst Kotelydonen einsenden. Schleim ist nicht geeignet da die Zielkeime darin oft nicht nachweisbar sind. Die geeigneten Probengefässe werden vom Labor zur Verfügung gestellt. Für den Erregernachweis auf Neospora caninum werden abortierte Foeten (PCR aus Hirnmaterial) benötigt.


Mastitisproben
Für die Milchuntersuchung auf Mastitiserreger nur sterile Röhrchen verwenden. Diese werden vom Labor zur Verfügung gestellt.


Ejakulat
Für die qualitative Beurteilung von Ejakulaten bei Stieren (Spermatogramm) muss die Probe so schnell als möglich untersucht werden. Idealerweise sollte die Probe in innerhalb einer Stunde im Labor eintreffen und noch warm sein.


Blutkulturen
Dem Patienten das Blut steril entnehmen und direkt in je eine aerobe und anaerobe Kulturflasche einfüllen. Diese, sowie ein Vacutainer-Blutentnahme-Set werden auf Anfrage vom Labor zur Verfügung gestellt.

PCR-ERREGERDIREKTNACHWEIS

  • Für die PCR geeignet sind Proben, die den gesuchten Erreger vermutlich in ausreichender Menge enthalten (z.B. bei der Untersuchung auf Borreliose die Wahl zwischen Blut oder Bissstelle der Zecke).
Man sollte vor der Probenentnahme also entscheiden
- ob sich das Tier noch in der Virämie/Bakteriämiephase befindet - ob der Erreger schon sein Zielorgan erreicht hat und wenn ja, - welches der Symptomatik nach der wahrscheinlichste Aufenthaltsort des Erregers ist.
Abstrich
Sterile trockene Tupfer verwenden und diese ohne Transportmedium in einem sterilen Röhrchen aufbewahren / versenden


Biologische Flüssigkeiten (z.B. Synovia, Liquor, Körperhöhlenpunktat, Urin)
Versand in sterilen Röhrchen bzw. Punktionsspritze


Bioptate, Organteile, Abortmaterial
In ein steriles Röhrchen verbringen, das soviel physiol. NaCl-Lsg enthält, dass die Probe gerade bedeckt ist.


EDTA-, Citratblut
Probenmenge variiert nach Untersuchung und evtl. Krankheitsphase (im Labor nachfragen) – Proben niemals einfrieren!


Kot
In steriles Kotröhrchen verbringen (2 g meist ausreichend) Wichtig: Unbedingt sterile Röhrchen und Entnahmebesteck verwenden. Bei längerer Aufbewahrung oder Transportzeiten, Probe tiefgefroren verwahren bzw. versenden. Kühlkette darf nicht unterbrochen werden.

BAKTERIOLOGIE UND PCR

  • Immer separate Tupfer für B.U. und PCR einsenden.
  • Für die PCR mit einem trockenen Tupfer Zellmaterial gewinnen (kräftig reiben, nicht nur an der Oberfläche), diesen dann in einem sterilen Röhrchen versenden.