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Wissen

Praxisrelevantes aus dem Laborbereich

Möchten Sie mehr über Krankheitsbilder, Normwerte, das korrekte Probenhandling oder ganz allgemein Praxisrelevantes aus dem Laborbereich wissen? Wir stehen Ihnen gerne mit Informationen, Rat und Tat zur Seite.

Präanalytik

Informationen, was Sie bei Probenentnahme und Versand für diverse Untersuchungen beachten müssen, finden Sie untenstehend
 

Probenversand

Schutzhüllen und Versandmaterial sowie spezielle Materialien wie Kühlbehälter etc., werden vom Labor nach Bedarf zur Verfügung gestellt. Nutzen Sie auch gerne die Möglichkeit der Materialbestellung.

  • Blutuntersuchung
  • Mikrobiologie
  • Mykologie
  • Parasitologie
  • PCR-Diagnostik

Blutuntersuchung

Blutuntersuchung


Vollblut

Venös, arteriell oder kapillär entnommene Blutprobe, welche die Konzentrationen und Eigenschaften zellulär und extrazellullärer Bestandteile gegenüber dem in-vivo Zustand möglichst unverändert enthält. Bedingt geeignet für serologische, immunologische und klinisch-chemische Untersuchungen da es während des Transportes ins Labor leicht zu Hämolyse und damit zur Verfälschung einiger Parameter kommen kann. Blutglukose wird fast vollständig abgebaut, da der Stoffwechsel der Blutzellen weiterläuft.


Serum

Unverdünnter extrazellulärer Anteil des Blutes nach Abschluss der Gerinnung. Geeignet für serologische, immunologische und klinisch-chemische Untersuchungen.


Plasma

Nahezu zellfreier Überstand des mit Antikoagulans versetzten Blutes nach Zentrifugation. Geeignet für Gerinnungsanalysen, Blutzucker, Laktat.


EDTA-Blut

Die Antikoagulation wird durch Bindung von Kalziumionen erreicht. Geeignet zur Bestimmung von Blutbild, Thrombozyten und Blutgruppen sowie PCR-Untersuchungen.

(Achtung: Nicht geeignet für das Reptilien-Blutbild. EDTA wirkt hämolysierend auf Reptilienerythrozyten. Wir empfehlen für die Hämatologie bei Reptilien und bei Vögeln die Einsendung einer Heparin-Blutprobe.)


Blutausstriche

Differentialblutbild, Blutparasitennachweis.


Häufige Fehler bei der Bearbeitung von Blutproben

  • Vollblut wird eingefroren Beim Einfrieren platzen alle Blutzellen, somit wird das Material unbrauchbar. Wird gefrorenes Material benötigt, erst im entsprechenden Röhrchen zentrifugieren, abpipettieren und dann einfrieren.
  • Blutproben werden nicht zentrifugiert Wird die Blutprobe nicht zentrifugiert (innerhalb einer Stunde nach Blutentnahme), bauen die Zellen verschiedene Stoffe aus dem Serum ab (Glukose), andere Stoffwechselprodukte werden von den Zellen abgegeben und sind deshalb bei längerer Vollblutlagerung falsch erhöht (Magnesium, Eisen, Fruktosamin, Kalium, a-HBDH, LDH, Phosphat und CPK).
  • Werden Blutentnahmeröhrchen mit Trenngel verwendet, müssen diese vor dem Transport ins Labor ebenfalls zentrifugiert werden. Mit dem Trenngelröhrchen erhält man nach der Zentrifugation eine stabile Barriere zwischen dem Serum und dem Blutkuchen. Das Abseren kann somit zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen (ausgenommen Medikamentenbestimmungen).

Mikrobiologie

Bakteriologie, Probeentnahme

  • Probenentnahme möglichst vor einer Antibiotikatherapie vornehmen, bzw. bei Therapiekontrollen geeigneten zeitlichen Abstand zur Antibiotikagabe einhalten. Achtung: Topische Anästhetika sind antimikrobiell! Die Probeentnahme aus Sektionsmaterial muss unverzüglich post mortem durchgeführt werden.
  • Entnahme am Übergang von krankem zu gesundem Gewebe (besonders wichtig bei eitrigen Veränderungen, Otitiden und Abszessen) – im Eiter sind meist keine Bakterien mehr, die sich anzüchten lassen.
  • Tupfer mit Transportmedium verwenden. Bei produktiven Prozessen, bei denen die Materialmenge ein Austrocknen ausschliesst oder bei wenig empfindlichen Zielkeimen, empfiehlt sich jedoch die Anwendung von trockenen Tupfern.


Urin

Möglichst Katheter- oder Zystozenteseurin verwenden. Bei Spontanurin besteht Kontaminationsgefahr durch Keime der Körperoberfläche und der Umwelt.

Bei Verdacht auf spezielle Erreger ist es sinnvoll, vorab im Labor anzufragen, welches Medium geeignet ist.


PCR-Erregerdirektnachweis

Für die PCR geeignet sind Proben, die den gesuchten Erreger vermutlich in ausreichender Menge enthalten (z.B. bei der Untersuchung auf Borreliose die Wahl zwischen Blut oder Bissstelle der Zecke).
    
Man sollte vor der Probenentnahme also entscheiden

  • ob sich das Tier noch in der Virämie/Bakteriämiephase befindet
  • ob der Erreger schon sein Zielorgan erreicht hat und wenn ja
  • welches der Symptomatik nach der wahrscheinlichste Aufenthaltsort des Erregers ist


Abstrich

Sterile trockene Tupfer verwenden und diese ohne Transportmedium in einem sterilen Röhrchen aufbewahren / versenden


Biologische Flüssigkeiten (z.B. Synovia, Liquor, Körperhöhlenpunktat, Urin) in der Punktionsspritze OHNE Kanüle

Versand in sterilen Röhrchen bzw. Punktionsspritze


Bioptate, Organteile, Abortmaterial

In ein steriles Röhrchen verbringen, das soviel physiol. NaCl-Lsg enthält, dass die Probe gerade bedeckt ist.


EDTA-, Citratblut

Probenmenge variiert nach Untersuchung und evtl. Krankheitsphase (im Labor nachfragen) – Proben niemals einfrieren!


Kot

In steriles Kotröhrchen verbringen (2 g meist ausreichend) Wichtig: Unbedingt sterile Röhrchen und Entnahmebesteck verwenden. Bei längerer Aufbewahrung oder Transportzeiten, Probe tiefgefroren verwahren bzw. versenden. Kühlkette darf nicht unterbrochen werden.


Bakteriologie und PCR 

  • Immer separate Tupfer für B.U. und PCR einsenden.
  • Für die PCR mit einem trockenen Tupfer Zellmaterial gewinnen (kräftig reiben, nicht nur an der Oberfläche), diesen dann in einem sterilen Röhrchen versenden.

Mykologie

Mykologie

  • Wichtig: Desinfektion mit 70%igem Alkohol!
  • Hautgeschabsel oder ausgezupfte Haare am Übergang von krankem zu gesundem Gewebe.
  • Keine mit Tesafilm fixierten Materialien auf Objektträger einsenden! Nach Abzug des Tesafilms bleibt nicht mehr genügend Material übrig (Objektträger-Präparate sind nur für die mikroskopische Untersuchung geeignet).

Parasitologie

Parasitologie

  • Ausreichend Kot einschicken (mindestens 1 Kotröhrchen), vor allem für Profile und bei Proben von Grosstieren wichtig.
  • Möglichst Sammelkotproben von verschiedenen Tageszeiten und über mehrere Tage.
  • Wichtig: wenn Parasiten oder deren Stadien im Kot auffallen oder bei einer bereits in der Praxis durchgeführten Untersuchung gefunden wurden, bitte deutlich auf dem Begleitformular vermerken und diese, wenn möglich, zur Identifizierung in 70%igem Alkohol verbringen und einsenden.

PCR-Diagnostik

PCR-Diagnostik

  • Die hohe Sensitivität von PCR-Tests erfordert eine sorgfältige Probenentnahme
  • Der Probentransport ist für die PCR relativ unkritisch, da Nukleinsäuren relativ robust sind. Kühlung oder Einfrieren der Proben ist möglich, aber nicht erforderlich
  • Für Untersuchungen aus dem Blut sollte EDTA-Blut verwendet werden. Heparinblut ist weniger geeignet da die PCR-Reaktion gehemmt wird
  • Abstriche müssen trocken -also ohne Medium- eingeschickt werden
  • Für Urinanalysen sollte Nativurin eingeschickt werden
  • Für Knochenmarkspunktionen sollte EDTA in die Spritze vorgelegt werden. Gerne liefern wir Ihnen hierzu eine sterile EDTA-Lösung
  • Für Gentests sollte 0.5ml EDTA-Blut oder 1-2 Muschleimhautabstriche (Tupfer trocken, bitte nicht in Medium!) eingeschickt werden.
  • (siehe Diagnostikinformation „Genetische Untersuchungen - Hinweise zur Präanalytik und Probennahme“)
  • Wichtig für den einsendenden Tierarzt ist eine optimale Probenauswahl (siehe hierzu Anmerkungen zu den einzelnen Tests)